Einen gesetzlich verordneten „Aufräumtag“ – das gibt es nur ein Mal auf der Welt: Im westafrikanischen Sierra Leone! An jedem letzten Samstag im Monat ist Kamakwie wie alle Städte im Land wie ausgestorben. Kein Geschäft hat geöffnet, keine Auto ist unterwegs. Stattdessen wird Müll gesammelt oder die Abwassergräben entlang der Straßen werden instand gesetzt. Das ganze ist weder ein Scherz der Regierung noch ein Vorschlag, den man befolgen kann oder nicht: Wer sich weigert anzupacken oder andere dafür zu bezahlen, den verhaftet die Polizei und stellt ihn vor Gericht. Der „cleaning saturday“ hat einen ernsten Hintergrund: Durch die staatlich verordnete Reinigung des Landes soll nicht nur der Müll aus den Straßen verschwinden, sie soll vor allem der Gesundheitsvorsorge dienen. Und der „cleaning saturday“ hat einen weiteren Effekt, indem er die Gemeinschaft in den Kommunen stärkt und den vielen arbeitslosen jungen Menschen ein wenig Arbeit beschert. Wirklich gelöst sind die Probleme am Ende des Tages gleichwohl nicht: Der Müll landet schlussendlich auf wilden Müllkippen im Busch. Aus den Augen, aus dem Sinn. Alles was brennt, löst sich in giftigen Rauch auf. Und was das für die Gesundheit bedeutet, weiß hier niemand … Nichts desto trotz sagt der Präsident des Karene Distrikts: Der “cleaning saturday” ist ein Vorbild für alle Länder dieser Welt!